Willkommen zur neuen Newsletter-Ausgabe. Heute es geht es um die Frage, wann sich überhaupt etwas zu automatisieren lohnt und es geht weiter mit der Kurzbefehl-Akademie:
Was und wann automatisieren?
Am Anfang die wichtigste Regel, siehe letzte Woche: ein Computer sollte keine Fragen stellen, die er selbst beantworten kann. Automatisierung verstehe ich als Möglichkeit, Zeit, die sonst für wiederkehrende und wenig Intelligenz erfordernde Tätigkeiten gebraucht wird, sinnvoll für intelligentere Aufgaben einzusetzen.
Und hier sind einige Hinweise, wann sich eine Automatisierung lohnen könnte und wie ein Überlegungsprozess dazu aussehen könnte:
Ein zu automatisierender Prozess kehrt in der genau gleichen Art und Weise immer wieder, auf die Stabilität ist absolut Verlaß. Kriterien:
lästige Tätigkeiten
ein Haufen kleine Schritte, die immer wieder gemacht werden müssen, zum Beispiel Daten hin- und herkopieren, Dateinamen ändern, usw.
es gibt feste Regeln, nach denen ein Computer entscheiden kann, was zu tun ist. Ein einfaches Beispiel dafür ist das automatische Löschen („Spam“), Verschieben („Do it later“) oder Beantworten („Abwesenheitsmeldung“) von Emails.
Besteht überhaupt die Möglichkeit einer Automatisierung. Was kann dabei gewonnen werden (Zeitgewinn, Speicherplatz sparen, Zeit sparen).
Wie komplex ist der Prozess? Die Beantwortung dieser Frage hilft bei der Einschätzung des Automatisierungsaufwands: wenn immer wieder im gleichen Verzeichnis eine Reihe Dokumente auftauchen und zum Beispiel umbenannt werden müssen.
Was ist das Ergebnis, bzw. in wirtschaftlicher Sprache der Return on Investment? Es ist unbedingt sehr hilfreich, hier am Beginn eines Automatisierungsprojektes einmal eine Zielvorstellung aufzuschreiben, z. B. „diese Automatisierung spart mir jeden Tag 5 Minuten“. Ein auf diese Art automatisierter Prozess kann dann hinsichtlich seines Wertes und v.a. auch der in die Automatisierung zu investierenden Ressourcen eingeschätzt werden. Wenn eine Automatisierung innerhalb von 10 Minuten gemacht ist und jeden Tag dann 5 Minuten Arbeitszeit für andere Themen frei macht, läßt sich einfach ausrechen, wann die Automatisierung sich beginnt zu lohnen.
Mitunter ist es auch lehrreich, einen an sich nicht gemäß den vorstehenden Regeln automisierenswerten Prozess zu automatisieren, einfach um das Automatisieren und in dessen Zuge auch den Prozess richtig zu lernen.
Nützliches
Diese Woche bin ich über einen Beitrag von Matt Galligan, „Breaking My Phone Addiction“, gestolpert, den ich gerne weiterempfehle. Er beschreibt, wie mit Hilfe der iOS-App „one sec“ die Nutzung von zuvor definierten Zeit- und mitunter auch Launefressern wie Facebook oder Twitter reduziert werden kann. Es geschieht nämlich ganz einfach dadurch, dass die „one sec“-App erstmal eine definierte Anzahl von Sekunden den Start der Zeitfresserapp verzögert. Wie das funktioniert, erklärt Matt ganz anschaulich mit vielen Screenshots hier. Nach wenigen Tagen der eigenen Nutzung kann ich von bereits deutlich reduzierter Twitter-Nutzung berichten, ohne dass mich das Warten auf die App wesentlich gestört hätte.
Kurzbefehl-Akademie
Letzte Woche haben wir gelernt, wie ein einfacher Kurzbefehl erstellt werden kann mit einer Aktion der Fotos-App. Ab heute gibt es hier jede Woche eine Aktion, die ich (mehr oder weniger) ausführlich beschreibe mit einem Beispiel. Heute beginnen wir mit der „Apps / AppStore“-Gruppe. Da die Anzahl der hier verfügbaren Aktionen sehr überschaubar ist, nehmen wir die gleich alle drei durch:
App öffnen: Öffnen einer auf dem Gerät installierten App. Ein Suchfeld erleichtert das Auffinden der gewünschten App. Es kann außerdem der App-Name auch übergeben werden. Hierfür gibt es einen Beispielshortcut hier.
Im App Store suchen: Durchsucht den App Store und gibt Apps zurück, die den angegebenen Suchbegriffen entsprechen. Suchfilter können dabei sein: Produkt-ID, Entwickler, iPhone/iPad/Mac, Region. Außerdem kann die Anzahl der Ergebnisse definiert werden.
Details von App Store App abrufen: Ruft eine bestimmte Information von den App Store-Apps ab, die der Aktion übergeben werden. Die Aktion funktioniert daher nur mit irgendeiner Art von Eingabe bzw. Informationsübergabe.
Dies ist die verfügbare Liste der abrufbaren Informationen: Künstler, Preis, Währungscode, Formatierter Preis, Erscheinungsdatum, Katgeorie, Beschreibung, Bewertung, Anzahl der Bewertungen, Bewertung der aktuellen Version, Anzahl der Bewertungen der aktuellen Version, Version, Zuletzt aktualisiert, Aktuelle Informationen, Bewertung für Inhalt, Minimale OS-Version, Ist universell, unterstützt Game Center, unterstützte Geräte, unterstützte Sprachen, Screenshot-URLs, iPad-Screenshot-URLs, Download-Größe, Store-ID, Store-URL, Coverbild, Coverbild-URL, Name.
Der Beispiel-Shortcut ist sehr rudimentär: ich suche nach einem Spiel, der Shortcut liefert das erstbeste Ergebnis.
Die hier besprochenen Aktionen sind außerdem in dieser laufend aktualisierten Airtable-Tabelle zu finden:
Eine gute Woche und vielen Dank fürs Lesen und Weiterleiten.